Halle die Häkelstadt – Die Vision.
Halle häkelt im Zeichen des Kiosk. Ob jung, ob alt, ob Häkelprofi oder Neuling. Halle häkelt im öffentlichen Raum. Hallenser und Nicht-Hallenser häkeln gemeinsam und einen ganzen Sommer lang. Halle häkelt im großen Stil: über Generationen hinweg. Über die Grenzen der Stadtteile ja sogar über die Stadtgrenze hinaus.
Die Idee des Großhäkelprojekts gärt schon seit Gründung des Vereins Ende 2009 in den Köpfen einiger Mitglieder des Kunst- und Projektraumes hr.fleischer im Kiosk am Reileck. Ziel ist es, im Kiosk gehäkelte Meereslebewesen anzusiedeln und die 4 qm Stadtraum in ein Meeresbiotop zu verwandeln.
Das Aquarium soll von Dezember 2015 bis Januar 2016 Fische, Algen, Korallen, Steine, Schnecken, Quallen, versunkene Schätze, Taucher oder auch noch nie gesehene fremde Wesen beherbergen, die gehäkelt oder gestrickt sind. Häkelnder Weise lassen sich ohne große Übung freie Formen und Figuren erschaffen. Will man dies durch Stricken erreichen, bedarf es einiger Fingerfertigkeit und Erfahrung, allerdings gibt es unheimlich viele Muster und Strukturen, die man dann kreieren kann, um die Oberflächen von Pflanzen und Tieren wunderbar nachzuempfinden.
Wichtig dabei ist, dass die Teile der wollenen Welt in Originalgröße gefertigt werden, sofern sich die Macher an der Natur orientieren. Und die Dinge sollten in den Kiosk am Reileck, einen K600, passen.
Einbringen kann man sich auf ganz unterschiedliche Weise. Man darf häkeln, stricken, Freunde und Bekannte begeistern mitzumachen oder Geld bzw. Häkel- oder Stricknadeln sowie Rohstoffe (Wolle, Polyacryl) spenden. Bisher konnte der Verein hr.fleischer schon großzügige Wollspenden entgegennehmen, von denen aber noch mehr gebraucht wird, um allen die Möglichkeit zu geben, mitzumachen, die sich vielleicht keine Wolle leisten können. Alternativ zu Wolle und Polyacryl eignen sich auch Stoffreste oder Kunststofffolie, die man in Streifen schneidet, um Fäden zu gewinnen. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt, jetzt gilt es nur noch nur noch anzufangen und ins Projekt einzusteigen. Erste Fische und Korallen sind bereits entstanden. Fühlen Sie sich herzlich eingeladen dabei zu sein.
Der Schwerpunkt beim Kiosk-Aquarium liegt auf der Erschaffung eines kollektiven Kunstwerks sowie der daraus resultierenden Vielfalt von Formen und Strukturen, die das große Ganze ergeben. Es ist das Potential, das sich entwickeln kann, wenn Menschen verschiedenen Alters, verschiedener Interessen und Sozialisation in einer Stadt an einer gemeinsamen Idee und einem gemeinsamen Ziel arbeiten und sich ausprobieren. Mit dem Projekt sollen künstlerische Inhalte in den öffentlichen Raum getragen werden. Durch die Teilhabe der Bürger an dem kollektiven Kunstwerk können sie Kultur in der Stadt selbst gestalten und erleben.
Das fördert die Identifikation der Hallenser mit ihrer Stadt. Ganz nebenbei schneiden wir Problematiken der globalen Erwärmung an und der mechanischen Zerstörung von Meeresbiotopen durch den Menschen. Diese Themen sind einfach nicht von der Hand zu weisen. Genauso wie die aktuelle Bedeutung der Handarbeit in unserer Kultur und der Kunst. Und nicht zuletzt natürlich auch die Bedeutung von Kiosken in unserer Gesellschaft als Treffpunkt und Ort des Austausches. Jedoch ist auch jeder dazu eingeladen sich an dem Projekt zu beteiligen, der vielleicht keine Lust auf eine theoretische Auseinandersetzung hat, sondern einfach nur Teil dieses kollektiven Kunstwerkes sein möchte.
Einsendeschluss für die fertigen Wollobjekte ist der 15. November 2015. Wer seine Arbeiten zurückbekommen möchte, bitte innenwendig mit einem gut lesbarem beschrifteten Stoffschild versehen. Es ist allerdings auch ein schöner Gedanke das kollektive Kunstwerk beisammen zu lassen und dem Zoo Halle oder einem der Museen in Halle zu übergeben.